Liparit Avetisyan

Liparit Avetisyan

„Merken Sie sich den Namen Liparit Avetisyan – so sind Sie anderen einen Schritt voraus, wenn er zum Star wird.“ Sein Belcanto besitzt einen wunderbar mühelosen Fluss mit brillanten, süßen Höhen und dem typischen „Tenorschluchzen“. Die Farbigkeit, mit der er diese Technik einsetzt, lässt das Publikum den Atem anhalten. 

Ein sensationeller, stilvoller Herzog – mit Charisma, aber auch Eleganz. Ein aristokratischer Bastard, der etwas vom jungen Pavarotti in Auftreten und italienischem Tenor trägt. Sein Alfredo ist aufgeregt und impulsiv, mit frischer Stimme und leidenschaftlicher Ausstrahlung. Sein Gesang besitzt eine außergewöhnlich poetische Qualität, die zutiefst bezaubern kann. Liparits „Un Di Felice“ ist wunderbar in seiner liebevollen Wärme und Zärtlichkeit. Auch in komischen Rollen glänzt er. Er wurde als der lustigste Nemorino bezeichnet, der die Herzen des Publikums im Sturm eroberte – wie Charlie Chaplin in herrlichem Technicolor und das absolute Highlight der Aufführung. So beschreiben renommierte Musikkritiker und bedeutende Persönlichkeiten der Opernwelt Liparit Avetisyan. 

Der armenische Tenor Liparit Avetisyan gab sein Europadebüt im Herbst 2016 als Fenton in einer Neuproduktion von Falstaff an der Oper Köln und gilt seither als einer der aufregendsten lyrischen Tenöre seiner Generation. Nach seinem Debüt in Köln folgten rasch internationale Engagements an führenden Häusern wie dem Royal Opera House Covent Garden, der Staatsoper Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der Oper Zürich, Opera Australia, der Bayerischen Staatsoper, der Semperoper Dresden, der Oper Frankfurt, der Hamburgischen Staatsoper, der Den Norske Opera in Oslo, der Opéra du Rhin in Straßburg, der Seattle Opera, dem Bolschoi-Theater in Moskau – außerdem war er von 2017 bis 2019 Gastkünstler am Stanislawski- und Nemirowitsch-Dantschenko-Theater. 

Zu seinen Rollen zählen u. a. Alfredo in La Traviata, Rodolfo in La Bohème, der Herzog von Mantua in Rigoletto, Edgardo in Lucia di Lammermoor, Nemorino in L’elisir d’amore, Des Grieux in Manon, Don José in Carmen, Don Ottavio in Don Giovanni, Graf Almaviva in Der Barbier von Sevilla, Vaudémont in Iolanta und Lenski in Eugen Onegin. Zu seinen jüngsten Highlights zählen Alfredo und der Herzog von Mantua am Royal Opera House in London sowie Vaudémont in Iolanta mit den Berliner Philharmonikern. Er debütierte beim Osterfestspiel in Baden-Baden als Vaudémont und an der Den Norske Opera in Oslo als Herzog. Geplant sind Wiederaufnahmen als Rodolfo in La Bohème in Dresden sowie als Herzog in Rigoletto in Zürich. 

Für Sony Classical nahm Avetisyan 2020 die Rolle des Cassio in Verdis Otello auf – mit Jonas Kaufmann in der Titelrolle, Carlos Álvarez als Jago und Federica Lombardi als Desdemona, unter der musikalischen Leitung von Sir Antonio Pappano mit dem Orchestra e Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Die BBC Music Magazine schrieb, Liparit Avetisyan verfüge als Cassio über den „exquisitesten jugendlich-heroischen Ton, den man sich wünschen kann“. Das Album wurde mit dem Opus Klassik 2021 als „Opernaufnahme des Jahres“ (bis 19. Jahrhundert) ausgezeichnet. 

Auch als Konzertsolist war er in den letzten Jahren aktiv – unter anderem beim XXI. Internationalen Musikfestival Stars of the White Nights in Sankt Petersburg, beim Osterfestival in Moskau, beim Beethoven-Fest in Polen, beim Mustonen-Fest in Estland und beim Midem-Fest in Frankreich. Er trat auch bei Benefizkonzerten zum 100. Jahrestag des armenischen Genozids gemeinsam mit Evgeni Kissin in der Carnegie Hall und im Music Center in Strathmore (Washington) auf. 

Der Tenor arbeitete mit den bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit zusammen, darunter Sir Antonio Pappano, Daniel Oren, Kirill Petrenko, Fabio Luisi, Antonello Manacorda, Bertrand de Billy, sowie mit Opernstars wie Pretty Yende, Federica Lombardi, Sonya Yoncheva, Lisette Oropesa, Ailyn Pérez, Plácido Domingo, Carlos Álvarez, Jonas Kaufmann und vielen anderen. 

Seit 2013 ist Avetisyan führender Solist am Armenischen Nationalen Akademischen Theater für Oper und Ballett. Dort sang er u. a. Alfredo, Don José und den jungen Zigeuner in Rachmaninows Aleko. Er debütierte als Herzog in Rigoletto, sang Rodolfo in La Bohème, Graf Almaviva in Der Barbier von Sevilla sowie die Tenorpartien in den Requien von Verdi und Mozart und in Mahlers Das Lied von der Erde, gemeinsam mit dem Armenischen Nationalphilharmonieorchester unter der Leitung von Eduard Topchjan. 

Geboren in Jerewan, studierte Liparit Avetisyan von 2008 bis 2011 am Tschaikowsky-Staatlichen Konservatorium in Moskau und setzte später seine Ausbildung am Komitas-Konservatorium in Jerewan bei Professor Rafayel Hakobyants fort. Während seines Studiums gewann er den zweiten Preis sowohl beim Maria-Bieșu-Wettbewerb als auch beim III. Internationalen Muslim-Magomaev-Gesangswettbewerb. 2017 wurde er mit dem renommierten „Goldenen Masken“-Theaterpreis als bester Operndarsteller für die Rolle des Des Grieux in Massenets Manon ausgezeichnet. Außerdem erhielt er den Onegin-Opernpreis als bester Gastkünstler (Sankt Petersburg, 2016), den Artavazd-Theaterpreis als bester Schauspieler des Jahres (Jerewan, 2016) sowie den Swallow Music Award als bester Opernsänger des Jahres (Jerewan, 2017). Liparit Avetisyan ist Verdienter Künstler der Republik Armenien.

April 2025

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